Es dauerte einige Jahre, ehe die Entwicklung in Frankreich und England nach Deutschland überschwappte. Eine der ersten Discos, die in der Bundesrepublik eröffnete, war der Ocambo Club im niedersächsischen Osnabrück im Mai 1959. Obwohl sich die Institution der Disco auch in Deutschland ausbreitete, setzte sich der Begriff nur langsam durch und der Duden nahm das Wort Diskothek erst Mitte der 1960er-Jahre auf.
In München entstand 1967 die erste Großraumdiskothek, die rasch internationale Bekanntheit erlangte.
Die Rolle des DJs
Der DJ spielte eine zentrale Rolle, weil er für die Musik und somit das Herzstück der Disco zuständig war. Dennoch beschränkte sich seine Rolle zunächst auf die des Plattenauflegers, der ein Lied nach dem anderen spielte und höchstens kurz zwischen zwei Liedern moderierte. Doch dann begannen einige DJs, allen voran Terry Noel, ihre Rolle neu zu interpretieren und selbst neue Musik zu schaffen. Terry Noel war auch insofern ein Vorreiter, weil er sowohl persönlich die Kontrolle über die Lichtanlage übernahm, als auch ein neuartiges Soundsystem aufbaute, das ihm bis dahin unbekannte Möglichkeiten im Mixen von Stücken erlaubte.
Heutzutage haben sich die DJs von ihrer ehemals passiven Rolle vollständig emanzipiert und sind häufig selbst die Stars der Discos.